Am 13. Spieltag der Futsal-Bundesliga haben die Düsseldorfer Futsaler mit 2:5 (0:3) beim SV Pars Neu-Isenburg verloren.
Dass es beim Futsal zuweilen spektakulär zugehen kann, ist bekannt. Schnelle Dribblings, flinke Bewegungen und enge Zweikämpfe - der Hunger nach Toren ist bei den Akteuren auf dem Hallenboden groß. Beim Futsal-Bundesligaspiel zwischen dem SV Pars Neu-Isenburg und der Fortuna unterstrich eine Sequenz diese Beschreibung ganz eindeutig.
Den Startschuss bei diesem bedeutsamen Spiel um den Klassenerhalt hatte Gastgeber Pars. Erst hatte Vuk Toskovic nach Vorlage von Alempic die Möglichkeit im Anschluss an eine Umschaltsituation, Fortuna-Schlussmann Martin Vu parierte aber problemlos. Eine weitere Abschlusschance verzeichnete Anis Nassif, der nach Abwurf von Pars-Torhüter Aykut Bayar einige Schritte in Richtung gegnerisches Tor lief. Die Defensive der Fortuna blockte den Schuss aus zentraler Position aber. In der dritten Minute tauchte dann die Fortuna erstmals wirklich gefährlich in der Offensive auf: Dmytro Klochko spielte einen Pass zu Sandro Jurado Garcia und startete den Lauf in die gegnerische Hälfte. Düsseldorfs Winterneuzugang nahm den Ball mit dem Rücken zum Tor an und schickte den ukrainischen Routinier mit einem präzisen Schnittstellenpass, Klochko scheiterte mit seinem Versuch aber an Bayar.
Pars hat die klareren Chancen
Besser als Klochko machten es die Gastgeber in der vierten Minute. Maziyar Behdani verlor durch einen unpräzisen Querpass in die Füße von Nassif nahe der Seitenauslinie den Ball. Nassif leitete den Konter ein und bediente Yassin El-Haddoudi. Im Strafraum erhielt Nassif den Querpass seines Mitspielers und netzte zum Führungstreffer ein. Es war der Beginn einer druckvollen Phase des SV Pars, der ein paar Momente später eine weitere Großchance hatte. Aryan Assar eroberte den Ball und spitzelte ihn vor seinem Gegenspieler Ali Fayazi im hohen Bogen weg. Die Kugel landete am Boden genau wieder am Fuß des Angreifers, der anschließend in die Fortuna-Hälfte dribbelte und mit seinem Linksschuss aus zentraler Lage Martin Vu zu einer reaktionsschnellen Parade zwang. Assar leitete danach auch die nächste Situation der Gastgeber mit ein: Nachdem er auf der rechten Seite Marko Hudacek aussteigen ließ und nach innen zog, fand Assars Hereingabe am zweiten Pfosten Denis Smisek. Beim Versuch auf die kurze Ecke stand Vu allerdings gut und parierte.
Die Fortuna erarbeitete sich danach ebenfalls mal wieder eine Möglichkeit, Hudacek wurde nach Außenristpass von Klochko erst geblockt und erhielt den zweiten Ball, setzte den Abschluss aber knapp rechts unten am Tor vorbei. Zudem zog Dmytro Karmalita nach Vorlage von Klochko bei einem Einkick der Fortuna ab, Bayar wehrte den Versuch ab. Karmalita war in einer weiteren Szene ebenfalls beteiligt, diesmal aber unfreiwillig. Der junge Ukrainer bugsierte den Ball in den Lauf von Sinisa Alempic, der auf der rechten Seite in eine aussichtsreiche Schussposition kam. Gegen den scharf gezogenen Flachschuss auf die lange Ecke zeigte Vu aber seine Klasse und wehrte per Fußabwehr ab. Identisch lief es beim darauffolgenden Einkick: Dejan Alempic spielte den ruhenden Ball genau in den Fuß von Toskovic, Vu hielt erneut mit dem Fuß gegen den Volley des Pars-Angreifers dagegen.
Fortuna arbeitet sich rein
In dieser durchaus kritischen Spielphase blieb es bisher beim 0:1 aus Fortuna-Sicht. Gegen die sehr griffig auftretenden Gastgeber fehlt es bisher an eigenen Hochkarätern in der Offensive. Jurado Garcia ließ S. Alempic in der eigenen Hälfte mit einer optimal getimten Annahme aussteigen und lief mit viel Tempo die linke Angriffsseite entlang. Dennoch blieb es nur bei einem Ansatz, D. Alempic ging mit einer beherzten Grätsche dazwischen. Konkreter wurde es dann bei den Abschlüssen von Klochko (über das Tor) und von Fayazi, der einen Freistoß aus halblinker Position auf die rechte untere Ecke zielte, aber am aufmerksamen Bayar scheiterte. Nicht viel fehlte auch, als sich Keeper Martin Vu mit ins Offensivspiel der Düsseldorfer einschaltete. Aus der Zentrale passte er präzise in die Tiefe an den ersten Pfosten zu Fedor Brack, dessen Abschluss aber knapp am Tor vorbei ging. Zudem versuchte es Karmalita nach Vorlage von Klochko, Bayar entschärfte auch diesen Versuch. Der deutsche Nationalkeeper parierte kurz danach auch den Abschluss von Fayazi, der sich zuvor auf der linken Seite im Eins gegen Eins gegen Toskovic durchgesetzt hatte und auf die kurze Ecke abzog.
Schmerzhafter Doppelschlag vor der Pause
Während die Fortuna mehrere Möglichkeiten zum Ausgleich ausließ, schlug Pars vor dem Seitenwechsel erneut zu. Dejan Alempic holte kurz hinter der Mittellinie einen Freistoß heraus und nahm sich der Sache an. Durchaus unerwartet zog der Kapitän der Gastgeber direkt ab und jagte den Ball mit einem satten Schuss ins Netz zum 2:0 für die Hessen (19.). Nur wenige Sekunden später kam es noch dicker für die Fortuna: Eine Loop-Ecke von Assar hatte Jurado Garcia eigentlich sicher, der 32-Jährige köpfte den Ball aber nicht konsequent weg. Stattdessen landete der Ball bei Sinisa Alempic, der mit seinem Flachschuss im Sechsmeterraum auf 3:0 erhöhte. „Wir haben beim ersten und dritten Gegentreffer Geschenke an den Gegner verteilt. Das sind eigentlich zwei Vorlagen von uns“, monierte Trainer Shahin Rassi. Nach dem dritten Gegentreffer gab es Aufregung bei der Fortuna: Hudacek fing eine Loop-Ecke von Assar ab und wurde dabei aber von seinem Gegenspieler festgehalten. Obwohl der Ball weiter zu Fayazi lief, der freie Bahn auf das gegnerische Tor gehabt hätte, ließ der Schiedsrichter den Vorteil zum Unmut der Fortunen nicht laufen.
Nach der Pause kamen die Gastgeber mit Schwung aus der Kabine und erhöhten beinahe auf 4:0. Keeper Bayar griff mit an und zog von der linken Seite nach innen. Den ersten Abschluss des Nationaltorhüters lenkte Vu an den Pfosten, Bayar bekam aber den Rebound und scheiterte auch mit dem zweiten Versuch am rechten Pfosten. Im Anschluss daran kam es zur einleitend angedeuteten Szene: Zuerst hatten die Gastgeber eine aussichtsreiche Drei gegen Eins-Situation, die sie aber zu unpräzise ausspielten. Vu fing den Vorstoß ab und leitete selbst den Konter ein. Gegen die weit aufgerückten Gastgeber ergab sich nun in Vu, Jurado Garcia und Hudacek gegenüber Assar die umgedrehte Konstellation im Drei gegen Eins. Beim Passversuch von Vu auf Jurado Garcia agierte Bayar aber aufmerksam und ging dazwischen. Der Pars-Keeper rannte nun in die gegnerische Hälfte…wieder nichts. Schließlich eroberte Klochko den Ball, ging über die Mittellinie und probierte den Flachschuss. Pars blockte aber und setzte dieser Futsal-typischen Sequenz mit zahlreichen Richtungswechseln ein Ende.
Fayazi sieht fragwürdige Rote Karte
Angesichts des weiterhin bestehenden 0:3-Zwischenstandes agierte die Fortuna nun fast ununterbrochen im Powerplay in der Offensive, in diesem Fall mit dem Flying Goalkeeper als zusätzliche Anspielstation. Pars positionierte sich nun tiefstehender und verwaltete das Resultat. In der Überzahl kam die Fortuna dann zur ihrer bis dahin besten Chance: Fayazi bediente mit Übersicht von der linken Seite den aufgerückten Vu im Sechsmeterraum, der aber mit seinem Abschluss am glänzend reagierten Bayar scheiterte. Klochko probierte es außerdem mit der Pike, zielte aber über das Tor.
Die Fortuna bestimmte nun das Tempo im Spiel und ließ den Ball durch den Offensivverbund laufen. In einer langen Stafette fanden die Düsseldorfer nicht die entscheidende Lücke im Strafraum. Schließlich probierte es Hudacek mal aus der Distanz, wurde aber geblockt. Anschließend folgte der Konter der Gastgeber: Beim Versuch, die Mittellinie zu überqueren, foulte Fayazi als letzter Mann vermeintlich Efkan Erdem. Erst sah Fayazi die Gelbe Karte, allerdings änderten die Schiedsrichter nach Rücksprache ihre Entscheidung und Düsseldorfs Neuzugang musste mit der Roten Karte für den Rest der Partie zusehen. „Der beteiligte Spieler ist nach dem Spiel zu uns gekommen und hat entschuldigend zugegeben, dass es eine Schwalbe war. Leider haben die Schiedsrichter das anders gesehen“, sagte Rassi.
Anschließend musste die Fortuna also eine zweiminütige Unterzahl überstehen. Dies gelang eigentlich bis kurz vor dem Ende gut, dennoch kam ein Querpass gefährlich in den Bereich des zweiten Pfostens, Erdem traf freistehend nur den Pfosten.
Fortuna kommt heran
Nach der Unterzahl nutzte die Fortuna wieder den Flying Goalkeeper, um noch die Wende einzuleiten. Christian de Groodt übernahm nun situativ offensiv und schob mit an. In Minute 34 stellte die Fortuna dann im Powerplay auf 1:3: Klochko spielte aus der Fixo-Position hoch auf Behdani. Dieser machte zwei Schritte und bediente von rechts mit seiner Hereingabe im Rückraum Jurado Garcia, der hoch ins Tor einschoss. Noch in der gleichen Minute legte die Fortuna, erneut im Powerplay, nach. De Groodt legte auf die rechte Seite quer zu Wesly Hesz, der sich den Ball zurechtlegte und seinen platzierten Flachschuss in die lange Ecke setzte - nur noch 2:3! Wenige Augenblicke später hatten die Düsseldorfer dann eine Riesenchance auf den Ausgleich. Karmalita erhielt in einer weiteren Überzahlsituation den Ball von de Groodt und zog von der linken Seite ab. Die Kugel rollte beinahe noch über die Linie. Die Situation blieb aber noch gefährlich: Hudacek erhielt den zweiten Ball, in allerhöchster Not klärte Sinisa Alempic am Pfosten und bewahrte die Führung für Pars. De Groodt hatte wenige Minuten danach selbst noch einen durchaus vielversprechenden Abschluss, Bayar hielt aber der Schlussoffensive stand und parierte.
Abspielfehler besiegeln die Niederlage
Während die Fortuna anrannte und den Ausgleich verpasste, schlugen die Gastgeber zweimal eiskalt zu. Erst traf Sinisa Alempic aus der eigenen Hälfte nach Abspielfehler von Hesz zum 4:2 (39.) ins leere Tor, in der letzten Spielminute fing Dejan Alempic einen Pass ab und erhöhte aus der eigenen Hälfte zum 5:2-Endstand. „Es war ein sehr wichtiges Spiel mit Blick auf den Klassenerhalt. Pars hat erwachsener und mit Herz verteidigt und im Gegensatz zu uns keine Tore verschenkt. Es bleibt nun sehr spannend bis zur letzten Spielrunde“, ergänzte Rassi. Durch die Niederlage hat die Fortuna, auf dem achten Tabellenplatz liegend, nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den SV Pars Neu-Isenburg. Die Hessen haben mit ihrem dritten Sieg in Serie den letzten Tabellenplatz an die Beton Boys München abgegeben und kletterten auf Relegationsplatz neun. Das nächste Meisterschaftsspiel bestreitet die Fortuna dann nach der Länderspielpause gegen den MCH Futsal Club Bielefeld (8.2.2025), der aktuell Tabellensechster ist. Ankick der Partie in der Comeniushalle ist um 18 Uhr.
Spieltag 13, Futsal-Bundesliga, SV Pars Neu-Isenburg – Fortuna Düsseldorf Futsal 5:2 (3:0)
Tore: 1:0 Anis Nassif (4.), 2:0 Dejan Alempic (19.), 3:0 Sinisa Alempic (19.), 3:1 Sandro Jurado Garcia (33.), 3:2 Wesly Hesz (33.), 4:2 Sinisa Alempic (39.), 5:2 Dejan Alempic (40.)
Rote Karte: Ali Fayazi (29.)
Spielstatistik und Infos: https://www.fussball.de/spiel/sv-pars-neu-isenburg-fortuna-duesseldorf/-/spiel/02Q0SKPNOO000000VS5489B3VU5PPGUO#!/
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