Die Futsaler von Fortuna Düsseldorf haben am siebten Spieltag der Futsal-Bundesliga mit 1:3 (1:1) bei Jahn Regensburg Futsal verloren. Bis zum Schluss blieb die Partie offen.
In der Regel nutzen Futsal-Teams das Powerplay, wenn sie in Rückstand liegen und in den Schlussminuten noch ein Punktgewinn oder gar ein Sieg mit aller Macht erreicht werden soll. Die zusätzliche Anspielstation, oft der Torhüter, erhöht für die verteidigende Mannschaft den Druck, hellwach zu sein und dem Offensivdrang der Angreifer standzuhalten. An diesem Samstag in Regensburg aber agierten die Fortuna-Futsaler von Beginn an im Überzahlspiel mit entsprechendem Risiko. Keeper Martin Vu schaltete sich meist über die rechte Angriffsseite immer wieder mit ein, während Dmytro Klochko als Fixo von hinten die Angriffsversuche steuerte. „Dieses Experiment haben wir bereits gegen HOT probiert und es hat uns gut gefallen. Martin hat diese Extra-Qualität im Aufbau und kann eine Waffe für uns sein“, erklärte Fortuna-Coach Shahin Rassi.
Im Powerplay hatten die Fortunen auch ihre erste Möglichkeit: Nach cleverer Verlagerung von Routinier Klochko auf den aufgerückten Vu dribbelte der Keeper sich mit etwas Glück durch und fand am zweiten Pfosten Yurii Oleniak. Der Ukrainer probierte es artistisch mit der Hacke, bereitete aber Jahn-Schlussmann Raul Guimaraes keine Probleme.
Die Regensburger kamen nach einer Ecke zur ihrer ersten gefährlichen Torchance, nach dem Zuspiel von Kapitän Lucas Kruel forderte Miguel Nicolau mit seinem Distanzschuss aus der Zentrale Vu heraus, der Düsseldorfer Schlussmann parierte aber nach vorne. Den zweiten Ball klärte Klochko schließlich aus der Gefahrenzone.
Regensburg wird druckvoller, Düsseldorf steht gut
Nach den ersten ausgeglichenen Minuten übernahmen die Regensburger nun etwas die Initiative und setzten auf ein sehr präzises und schnelles Passspiel mit vielen Rotationsbewegungen im Angriffsdrittel. Ein weiterer gefährlicher Ansatz für den Jahn resultierte dann aus einem Einkick. Über Kruel, Salcedo und Nicolau kam Tales Casagrande an der Seitenauslinie an den Ball und dribbelte außen an Wesly Hesz vorbei. Der Brasilianer spielte scharf ins Zentrum, wo Dmytro Karmalita am zweiten Pfosten aber den Ball klärte. Casagrande kam wenige Augenblicke später nach druckvollem Flachpassspiel der Regensburger in eine gute Schussposition, verzog aber mit seinem Linksschuss aus der Distanz ein gutes Stück. Die Düsseldorfer wehrten die Angriffsversuche der Gastgeber aber auch in dieser Phase entschlossen ab und hatten das richtige Timing in den Zweikämpfen.
Exemplarisch dafür eine blitzsaubere Grätsche von Oleniak gegen Nicolau an der Seitenauslinie. Die Fortuna variierte in ihrem Defensiverhalten. Sowohl mit höherem Pressing, als auch in einer tieferen Verteidigung agierte das Team von Shahin Rassi sehr konzentriert gegen den Ball. Weitere Ansätze für ein Tor gab es bei der Fortuna nach langen Schlägen von Hudacek und Alvez Pelegrin für Feldaoui und Klochko, die aber knapp scheiterten. Der Jahn kam durch Nicolau und Artmann mit einem Flachschuss nach einem Einkick zu den nächsten Gelegenheiten. Klare Chancen und freie Abschlüsse blieben in einem durchaus temporeichen Spiel aufgrund zweier gut eingestellter Defensivformationen aber Mangelware.
Vu zeigt seine Qualitäten
Beinahe hätte der Jahn nach knapp acht Minuten die Führung erzielt. Kruel suchte mit einem starken Steckpass den startenden Artmann. Der Regensburger verpasste und Vu war bereit, den Ball aufzunehmen. Dieser prallte aber tückisch vom Fuß des Keepers zurück zu Artmann. Doch Düsseldorfs Keeper, der bereits im Kader der deutschen Futsal-Nationalmannschaft stand, kam schnell runter und schlug den Ball mit einer tollen Reaktion weg. Beim Abschluss von Fritz Fiedler nach dem folgenden Einkick reagierte Vu ebenfalls gut. Im Eins gegen Eins wenige Momente blieb Vu ebenfalls Sieger gegen Fiedler und machte die kurze Ecke zu. In der 11. Spielminute belohnten sich die Oberbayern aber für ihre Drangphase: Nach einem kurzen Aufbauspiel leitet Joao Ferrari auf der linken Seite weiter zu Fiedler. Der 18-Jährige behauptete sich im Duell gegen Alvez Pelegrin, der Linkschuss des Angreifers aus etwas spitzem Winkel trudelte schließlich in die lange Ecke zur 1:0-Führung.
Die Fortuna reagierte aber recht unbeeindruckt auf den Gegentreffer und erarbeitet sich direkt nach dem Ankick eine weitere Chance, Klochkos Abschluss nach einem Loop von Marko Hudacek blockte der Jahn zur Ecke. Es folgten weitere Möglichkeiten. Hesz spielte einen Freistoß kurz auf Marek Kuruc. Der Querpass des Slowaken misslang zwar eigentlich, doch vom Gegenspieler prallte die Kugel im Strafraum zu Klochko, der im Duell mit Kruel zu Boden ging. Der Schiedsrichter entschied aber trotz Düsseldorfer Proteste nicht auf einen Sechsmeter. Rassi zeigte sich mit dieser und einigen weiteren Entscheidungen des Schiedsrichterteams nicht einverstanden.
In Minute 15 gelang den Gästen aber das 1:1 – natürlich im Powerplay, das wie bereits in den vorherigen Spielen Erfolg brachte. Hesz baute als letzter Mann in der Zentrale auf und passte zu Vu. Der Keeper täuschte den Rückpass zum Niederländer an, erkannte schnell die sich bietende Lücke und spielte weiter auf Karmalita. Keeper Guimaraes konnte den Flachschuss des Ukrainers nicht festhalten, Feldaoui erhielt den zweiten Ball und legte auf für den mittig perfekt postierten Vu, der mühelos bereits sein drittes Saisontor erzielte.
Den letzten Abschluss der ersten Hälfte hatte der Jahn: Fiedler bewegte sich intelligent zwischen Hudacek und Klochko, nahm das Zuspiel entlang der Linie an und setzte seinen Volley aber knapp links am Tor vorbei (19.).
Fortuna nähert sich an
Nach dem Seitenwechsel blockte die Fortuna zunächst zwei Abschlüsse der Regensburger ohne Probleme. Sie lauerte nun und kam der Führung näher. Kruel spielte einen gefährlichen Fehlpass genau in die Füße von Hudacek, der von der Mittellinie aus über links anzog. Beim Versuch, Guimaraes zu umkurven, blieb er aber am Schlussmann der Gastgeber hängen. Der Jahn leistete sich nun einige leichte Abspielfehler, Fortuna versuchte über Umschaltmomente aus einer wachsam agierenden Defensive heraus, weitere Möglichkeiten zu erspielen. Im Powerplay näherte sich Fortuna kurz darauf erneut an: Nach Hudaceks Pass leitete Vu weiter auf Alvez Pelegrin. Der suchte im Zentrum Oleniak, beim Zuspiel fehlte aber die Präzision und Oleniak verpasste den Ball.
Statt 2:1 heißt es 1:2
Düsseldorf blieb am Drücker und verzeichnete in der 28. Minute die bis dahin größte Chance des zweiten Durchgangs: Hesz und Karmalita eroberten im Gespann in der eigenen Hälfte. Nun rollte der Konter über Kuruc, der den Ball per Tipppass weitergab zu Feldaoui. Düsseldorfs Nummer 25 legte danach zurück auf rechts zum mitgelaufenen Hesz. Der Niederländer schaute kurz, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und bediente Feldaoui. Der 22-jährige setzte seinen Abschluss aber freistehend recht unglücklich am Regensburger Tor vorbei.
In der folgenden Szene schlug der Jahn hingegen eiskalt zu. Salcedo passte auf links und startete den Lauf in die gegnerische Hälfte. Während dessen entwischte Artmann Karmalita. Der mutmaßlich als Torschuss gedachte Versuch aus halblinker Position wurde durch Klochkos Block denkbar unglücklich zur perfekten Vorlage für Salcedo, der rechts im Rücken von Oleniak auftauchte und per Direktabnahme auf 2:1 stellte (29.). „Anfangs haben wir es gut gemacht und müssen uns nach zwei Riesenmöglichkeiten mit dem 2:1 belohnen. Solche Torchancen müssen einfach reingehen, um zu gewinnen. Das Gegentor zum 1:2 ist dann sehr unglücklich, nachdem der Ball abgefälscht wurde", sagte Rassi.
Regensburg entscheidet das Spiel spät
In den verbleibenden zehn Minuten probierte die Fortuna alles, um sich gegen die Niederlage zu stemmen. Karmalias Flachschuss parierte Guimaraes zur Ecke, im Anschluss daran verzog Klochko. Ebenso ließ Alvez Pelegrin nach einem herrlichen Tiefenball von Hesz das 2:2 aus. Der Jahn agierte nun mit viel Ballsicherheit, um das Tempo zu drosseln und den Gegner vom Tor fernzuhalten. Erst vergab Casgrande nach seiner Balleroberung gegen Hudacek noch aus kurzer Distanz im Fallen, in der 39. Minute entschieden die Regensburger das Spiel dann durch einen Abstimmungsfehler in der Defensive. Kuruc passte zurück auf Hudacek, in der gleichen Sekunde verließ Vu gegen Hesz die Platte und stand noch an der Seitenlinie. Hudaceks Pass versprang dann dem gepressten Klochko als letzter Mann und Artmann ging dazwischen. Schließlich traf Ferrari ohne Mühe ins verwaiste Tor zum 3:1 (39.). „Wir hätten uns gegen eine starke Regensburger Mannschaft einen Punkt verdient. Wir nehmen trotz der beiden Niederlagen zuletzt mit, dass wir als Team gut agiert haben“, resümierte Rassi.
Fortuna steht nach nun sieben Partien mit vier Punkten weiterhin auf dem achten Platz der Futsal-Bundesliga. Am kommenden Sonntag (17.11.) empfangen die Düsseldorfer die Beton Boys München, den aktuellen Tabellenneunten. Ankick in der Comeniushalle ist um 16:00 Uhr. „Es ist ein Abstiegskampf-Duell, das für beide Teams sehr wichtig ist. Ich erwarte einen sehr erwachsenen und robusten Gegner. Nun müssen wir mit harter Arbeit das Glück erzwingen, um das Heimspiel zu gewinnen“, gab sich der Fortuna-Coach kämpferisch.
Spieltag 7, Futsal-Bundesliga, Jahn Regensburg Futsal – Fortuna Düsseldorf Futsal 3:1 (1:1)
Tore: 1:0 Fritz Fiedler (11.), 1:1 Martin Vu (15.), 2:1 Ruben Salcedo (29.), 3:1 Joao Ferrari (39.)
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