Im ersten Spiel des Jahres 2025 haben die Düsseldorfer Futsaler das hochklassige und umkämpfte Rheinderby gegen die Futsal Panthers Köln mit 5:3 (2:1) für sich entschieden.

: Kapitän Fedor Brack (l.) und die Neuzugänge Nikola Karanovic, Mohammad Ali Fayazi und Christian de Groodt freuen sich über den Derbysieg. Quelle: Matthias Ebert

Kapitän Fedor Brack (l.) und die Neuzugänge Nikola Karanovic, Mohammad Ali Fayazi und Christian de Groodt freuen sich über den Derbysieg. Quelle: Matthias Ebert

Vor dem 11. Spieltag der Futsal-Bundesliga, an dem gleich das Duell gegen die Domstädter wartete, hatte die Fortuna für die zweite Saisonhälfte vier erfahrene Neuzugänge vorgestellt. In Ex-Nationalkeeper Christian de Groodt (reaktiviert) und Nikola Karanovic kehren zwei Spieler zurück, die bereits das Trikot der Fortuna getragen haben. Zudem ergänzen der afghanische Futsal-Nationalspieler Mohammad Ali Fayazi (bisher FC Liria, Futsal-Bundesliga) und der ehemalige deutsche Futsal-Nationalspieler Sandro Jurado Garcia (bisher FC Gütersloh, Futsal-Regionalliga West) das Team von Trainer Shahin Rassi. Gegen Köln feierten Fayazi und Karanovic ihr Saisondebüt im Fortuna-Dress. Christian de Groodt stand im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Sandro Jurado Garcia fehlte noch krankheitsbedingt.

Die Rahmenbedingungen für ein packendes Rheinderby waren definitiv gegeben: Die Tribünen waren bis auf die Stehplatzbereiche voll, viele Familien und Kinder schauten in der Comeniushalle zu. Unter die Schaulustigen mischte sich unter anderem der deutsche Fußball-Nationalspieler Tim Kleindienst.

Mit dem Ankick für die Fortuna startete die Partie, Ramiz Chovdarov versuchte direkt ein Zuspiel aus dem Fußgelenk auf Dmytro Klochko, welches die Kölner aber verteidigten. Kölns Kapitän Jilo Hirosawa spielte dann einen Rückpass zu Keeper Rainer Schreiber Fernandez. Der Schlussmann probierte es mit einem weiten Abschlag in die gegnerische Hälfe. Dieser geriet eigentlich zu lang in Richtung von Martin Vu. Doch Düsseldorfs Keeper entschied sich nicht entschlossen genug für eine Annahme mit Hand oder Fuß, woraufhin der Ball unglücklich nach vorne prallte. Zentral stand Chian Acar genau richtig und versenkte mit einem Linksschuss zum frühen 1:0 für Köln (1.).

Fortuna erobert die Spielkontrolle

Die Mannschaft von Coach Shahin Rassi zeigte sich vom schnellen Gegentreffer aber wenig geschockt und erarbeitete sich die erste Abschlussgelegenheit: Nikola Karanovic zog aus halblinker Position ab, Schreiber parierte mit leichten Problemen den Versuch des Neuzugangs. Deutlich gefährlich wurde es dann kurz darauf, als Chovdarov nach Ablage von Fayazi aufs Tor feuerte und den Gästeschlussmann zu einer Parade zwang. Die Düsseldorfer spielten sehr offensiv ausgerichtet, suchten schnell den Weg zum Tor und sammelten aus fast allen Lagen zahlreiche Torabschlüsse. Immer wieder suchten die Düsseldorfer den afghanischen Nationalspieler Fayazi, der seine Mitspieler intelligent in Szene setzte und häufig in Eins gegen Eins-Situationen seinen Gegenspielern einen Schritt voraus war. Die Düsseldorfer hatten in den ersten Minuten nach dem 0:1 bereits die Spielkontrolle erobert. Die Kölner agierten aber defensiv geschickt und kamen durch ihre Gegenstöße zu Chancen. Jedoch sorgten die Versuche von Acar, Tim Weißwange und Ex-Fortune Koya Yoshida nach einer Ecke nicht für besondere Gefahr.

Chancen am Fließband, Schreiber im Fokus

Marko Hudacek schließt einen Volley nach Vorlage von Ramiz Chovdarov ab.  Quelle: Ralph-Derek Schröder

Marko Hudacek schließt einen Volley nach Vorlage von Ramiz Chovdarov ab. Quelle: Ralph-Derek Schröder

Insgesamt legten beide Teams ein hohes Tempo auf und gingen mit großer Entschlossenheit in die Zweikämpfe. Eines dieser Duelle führte schließlich zu einem Hochkaräter für die Fortuna: Nach einem Foul an Fortuna-Kapitän Fedor Brack spielte Marko Hudacek den Freistoß kurz aus und passte nach rechts zu Chovdarov. Der Aserbaidschaner servierte einen genialen Lupfer perfekt in den Fuß des eingelaufenen Slowaken, Hudacek setzte die Direktabnahme aus der Luft an die Latte. Doch die Partie nahm sich keine Atempause. Schreiber nahm Sekunden später den Ball aus der Luft und setzte zum Gegenstoß an. Der präzise Abwurf des Keepers landete kurz vor dem Strafraum, Vu eilte aus seinem Tor heraus und prallte mit Nechirwan Ali zusammen. Die brenzlige Situation hatte aber keine Folgen, der Ball ging knapp links am Düsseldorfer Gehäuse vorbei (6.). Im Anschluss daran stand Kölns Keeper praktisch unter Dauerbeschuss: Schreiber entschärfte zwei Abschlüsse von Chovdarov mit starken Reflexen und klärte nach punktgenauem Klochko-Zuspiel auf den zweiten Pfosten zu Hudacek zur Ecke. Im Anschluss setzte Klochko einen Volley knapp links am Tor vorbei. Fortuna drängte regelrecht auf den Ausgleich: Chovdarov spielte einen Einkick von rechts in den Rückraum zu Hudacek, den Abschluss des Slowaken fälschte Stanislav Romanyuk tückisch ab, Schreiber lenkte den Versuch überragend zur Ecke ab. Hudacek probierte es kurz darauf abermals, sein Linkschuss blockten die Kölner im Gespann mit optimalem Timing.

Nach einem Düsseldorfer Time-Out in Minute elf hatte Köln durch Romanyuks Flachschuss die erste Gelegenheit. In dieser Spielphase schafften es die Panthers, etwas mehr Entlastung zu bekommen. Kevin Wessels eroberte an der Mittellinie den Ball und bediente zentral im Strafraum den freistehenden Weißwange, der aber seinen Abschluss knapp neben das Tor setzte. Zudem hatte Yoshida zwei Abschlusssituationen, einmal nach Abwurf von Schreiber und wenige Augenblicke später nach erfolgreichem Dribbling gegen Klochko. Vu parierte erst souverän und stellte beim zweiten Versuch die kurze Ecke entscheidend zu.

Düsseldorf dreht das Spiel hochverdient

In Minute 15 fiel dann das hochverdiente 1:1 für die Fortuna: Die Düsseldorfer ließen den Ball sicher durch die Reihen laufen. Der agile Fayazi bediente von der linken Alaseite Chovdarov im Zentrum, der seinen Körper gegen Acar reinstellte und mit seinem harten wie platzierten Linksschuss Schreiber überwand. „Beide Torhüter waren beim 0:0 im Hinspiel schon überragend. Als Schreiber dann so viel gehalten hat, habe ich gedacht, nicht schon wieder‘“, sagte Rassi augenzwinkernd. „Darum war ich sehr froh über das 1:1. Danach haben wir es sehr gut gemacht.“

Fortuna hielt den Druck weiter hoch, es wurde wieder richtig gefährlich: Nach einem Fehlpass von Schreiber schaltete Rot-Weiß schnell um. Fayazi zog von links nach innen und hämmerte seinen Abschluss an den rechten Pfosten. Der Wille bei den Fortunen war nun riesig: Exemplarisch presste Chovdarov beim darauffolgenden Einkick Schreiber im gegnerischen Strafraum. Das Abspiel des Torhüters misslang, brachte aber keine direkte Gefahr. Mehrfach provozierte Düsseldorf kurz vor der Halbzeit Abspielfehler bei den Kölnern und agierte kontrolliert im eigenen Ballbesitz. Drei Minuten nach dem Ausgleich legten die Düsseldorfer sogar noch das 2:1 (18.) vor dem Pausenpfiff nach. Aus der eigenen Hälfte spielte Vu einen präzisen langen Schlag tief in die gegnerische Hälfte, wo Klochko zentral lauerte und mit dem Hinterkopf perfekt über Schreiber hinweg ins Tor verlängerte. Vu war nun auch im eigenen Strafraum gefordert und schmiss sich blitzschnell im Duell gegen Ali auf den Ball. Außerdem parierte der Düsseldorfer Schlussmann einen Abschluss Acars reaktionsschnell. „Wir haben am Donnerstag das erste Mal zusammen trainiert, aber nicht mit voller Mannschaftsstärke. Nach dem unglücklichen Rückstand hat die Mannschaft dominant gespielt und extrem viel auf das Tor geschossen. Das war überragend“, betonte Rassi zufrieden.

Fortuna knüpft an die erste Hälfte an

Nach dem Seitenwechsel blieben die Düsseldorfer torhungrig: Chovdarov fing einen Pass von Rüschenpöhler ab und startete den Konter. Im Zwei gegen Eins legte er rüber auf Karanovic, der aber aus halbrechter Position an Schreiber scheiterte. In die andere Richtung ging es ebenfalls per Konter: Hirosawa schnappte sich den Ball und gab rüber zu Rüschenpöhler. Dieser ging links ohne Gegnerdruck in Richtung Strafraum und zwang Vu zu einer exzellenten Fußparade. Punktuell störte Fortuna wieder früh in der gegnerischen Hälfte und ließ Köln meist wenig Raum zur Entfaltung. Die nächste Schusschance hatte dann Fayazi für die Gastgeber, er setzte sich zum wiederholten Male im Eins gegen Eins durch, Schreiber parierte aber den Versuch des Neuzugangs. In Minute 24 schlug Fortuna dann aber zu: Chovdarov bediente zentral den im Rückraum freistehenden Klochko, der mit einem platzierten Flachschuss auf 3:1 stellte. Die nächste Top-Chance entstand danach wieder durch eine Balleroberung von Chovdarov, der Aserbaidschaner kam an der Mittellinie an das Spielgerät und legte rüber für Hudacek. Der hatte etwas Platz, ging noch zwei Schritte, Schreiber verhinderte aber mit seiner nächsten Parade das 4:1.

Köln kommt auf

Trotz der 3:1-Führung nach knapp 25 Minuten war die Partie weiterhin offen. Das lag auch daran, dass die Gäste nun zunehmend druckvoller wurden. Yoshida ging links die Linie entlang und zog auf die lange Ecke ab, Vu parierte aufmerksam mit dem Fuß. Wenige Momente später spielte Chovdarov einen ungenauen Pass in den Fuß von Wessels, der aber mit seinem Versuch das Tor verfehlte. Die Fortuna verlor Mitte der zweiten Hälfte nun etwas die Konzentration und streute einige vermeidbare Ballverluste ein. „In bestimmten Momenten haben wir nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen uns selbst gekämpft. Die Jungs haben sich über Fehler geärgert. Wir müssen dann besser zeigen, warum für den Gegner nichts zu holen ist“, monierte Rassi.

Dennoch fand die Fortuna in dieser schwierigen Phase die Entlastung, Fayazi holte eine Ecke heraus, Chovdarov verzog aber deutlich. Gerade die Konterabsicherung an diese Ecke funktionierte glänzend: Schreiber nutzte eine sich bietende Lücke und zielte mit seinem Abwurf in Richtung Wessels, doch Dmytro Karmalita grätschte in höchster Not den Ball ins Seitenaus. Ein Sinnbild dafür, dass nun derbytypischer Kampfgeist und Leidensfähigkeit gefragt war. Viele Ansätze der Kölner verteidigte die Fortuna weg und hatte immer wieder entscheidend ein Bein dazwischen. Köln blieb aber am Drücker, Fortuna hatte in Martin Vu einen starken Rückhalt: Erst parierte der Keeper den scharfgetretenen Freistoß von Hirosawa aus halbrechter Position. Beim anschließenden Einkick entschärfte er auch den zweiten Versuch des Kölner Kapitäns mit seiner Fußabwehr.

Packende Schlussphase

In die Drangphase der Gäste hinein kam auch die Fortuna wieder zu seinem Abschluss: Fayazi verlagerte nach rechts auf Chovdarov, dessen Flachschuss aufs kurze Eck nur knapp am Kasten vorbeiging. Doch nachdem die Fortuna bisher die Angriffe wegverteidigen konnte, fiel nun der Anschluss zum 2:3 (32.): Hudaceks Ball entlang der Seitenauslinie fingen die Gäste ab. Hirosawa erhielt im Anschluss an den Pass seines Mitspielers die Kugel, setzte sich gegen Chovdarov im Zweikampf durch und lupfte über Vu und Hudacek hinweg zum Treffer für die Gäste. Die Partie nahm nun wieder deutlich an Fahrt auf. Es entwickelten sich viele enge Duelle, die Fortunen zogen immer wieder das Foul, um die Vorstöße der Gäste zu stoppen. Klochko hatte für die Fortuna inmitten dieser hitzigen Phase eine gute Chance nach einem Konter, vergab aber mit seinem Schuss das 4:2. Ebenfalls scheiterte Chovdarov mit seinem Abschluss an Schreiber. Auf der anderen Seite glänzte Vu mit seiner x-ten Fußparade und hielt auch gegen Acar und Hirosawa die knappe Führung für die Fortuna fest. Eine Riesenmöglichkeit bot sich für die Düsseldorfer für Fayazi, der Karmalitas scharfes Zuspiel auf den zweiten Pfosten nicht über die Linie brachte. Im Gegenzug wehrte Vu den Rechtschuss des Kapitäns Hirosawa zur Ecke ab.

Fortuna hat die passende Antwort

Beide Teams gingen mit offenem Visier in die verbleibenden vier Minuten. Die Ecke nach Hirosawas Abschluss verteidige Düsseldorf aufmerksam und schon rollte der Konter. Fayazi spielte präzise in den Lauf von Behdani, der direkt zu Brack weiterpasste. Im Zwei gegen Eins gegen Yoshida legte Brack quer zurück zu Behdani, der am zweiten Pfosten zum 4:2 einnetzte (36.)!

Köln ging nun volles Risiko und setzte auf einen fünften Feldspieler im Powerplay. In einer Szene standen die Fortunen weit aufgerückt und es bot sich die Großchance für Köln: Acar steckte durch zum auf rechts wartenden Hirosawa. Der Kapitän stand allein vor Vu und bediente den am zweiten Pfosten mitgelaufenen Ali, der aus kürzester Distanz aber nur den Pfosten traf. Köln glaubte nun an seine Chance, dennoch stemmten sich die Fortunen mit voller Kraft gegen den Powerplay-Druck der Gäste. Schließlich belohnte sich Köln aber für eine starke Moral:  Ruschenpöhler bediente von links mit einem flachen Diagonalpass Yoshida am Strafraumreck, mit etwas Glück fiel der Ball dann vor die Füße von Ali, der durch die Beine von Vu auf 3:4 stellte (40.). Die Partie spitzte sich auf dramatische Art und Weise zu. Fortuna wollte nun die endgültige Entscheidung. Erst holte Fayazi die Ecke raus, bei dieser kam Chovdarov an den Ball und traf mit seinem wuchtigen Abschluss aber nur die Latte. Doch 24,5 Sekunden brachen dann alle Dämme: Ein ungenauer Abwurf vom fünften Feldspieler Hirosawa landete bei Fayazi, dieser ließ zwei Gegner aussteigen und bediente Chovdarov. Der Aserbadischaner legte den Ball vorbei an Hirosawa und feuerte zum 5:3-Endstand unter großem Jubel ins leere Tor (40.). Beinahe folgte noch das 6:3, doch Hudaceks Flachschuss auf das leere Tor streifte den linken Pfosten.

Schließlich feierte die Fortuna einen verdienten Sieg in einem gerade in der ersten Halbzeit und in der Schlussphase hochklassigem und temporeichen Rheinderby. Durch das 5:3 haben die Düsseldorfer nun zehn Punkte auf dem Konto und rücken auf einen Punkt an die siebtplatzierten Panthers heran. Der Vorsprung auf Relegationsplatz neun beträgt nun drei Punkte, da parallel die Beton Boys München mit 1:6 bei Schlusslicht Pars Neu-Isenburg unterlagen. Am kommenden Samstag (11.1.2025) tritt die Fortuna erneut zuhause an. Gegner in der Comeniushalle ist dann der FC Liria Futsal (Ankick: 18 Uhr).

Quelle des Beitragsbilds: Ralph-Derek Schröder

Spieltag 11, Futsal-Bundesliga, Fortuna Düsseldorf Futsal - Futsal Panthers Köln 5:3 (2:1)

Tore: 0:1 Chian Acar (1.), 1:1 Ramiz Chovdarov (15.), 2:1 Dmytro Klochko (18.), 3:1 Dmytro Klochko (24.), 3:2 Jilo Hirosawa (32.), 4:2 Maziyar Behdani (36.), 4:3 Nechirwan Ali (40.), 5:3 Ramiz Chovdarov (40.)

Re-live F95 Futsal Bundesligaspiele Sport Deutschland TV

https://sportdeutschland.tv/fortuna-duesseldorf/11-spieltag-fortuna-duesseldorf-vs-futsal-panthers-koeln-futsal-bundesliga

Ihr Ansprechpartner für weitere Fragen:

Fortuna Düsseldorf Futsal

Christian Stevens

T +49 (0) 1573 7809634

E-Mail: office.futsal@f95.de

AUSZEIT - Der F95 Futsal Podcast
https://meinsportpodcast.de/fussball/auszeit-f95-futsal