Am achten Spieltag der Futsal-Bundesliga haben Fortunas Futsaler mit einem überzeugendem 10:2 (7:1) gegen Aufsteiger Beton Boys München den zweiten Saisonsieg eingefahren.

Bereits vor Anpfiff entstand der Eindruck, dass die Düsseldorfer Bundesliga-Futsaler die Bedeutung dieses richtungsweisenden Spiels verinnerlicht hatten. Die Rot-Weißen machten sich sehr entschlossen und konzentriert warm, schossen platziert und kraftvoll auf das Tor. Auffällig dabei: Die Jungs blieben trotzdem locker mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Als Letzter trat Ramiz Chovdarov den Gang zur finalen Kabinenbesprechung an, kurz zuvor motivierte ihn Abteilungsleiter Dennis Gerritzen nochmal und bestärkte den Aserbaidschaner für die folgenden 40 Minuten. Um es vorwegzunehmen: Geschadet hat es Düsseldorfs Kreativkopf und Mentalitätsspieler definitiv nicht.

Starke Anfangsphase – aber nur 1:0

Von Beginn an präsentierten sich die Düsseldorfer wie beim Aufwärmen als eine gut eingestellte Einheit und spielten auf die schnelle Führung. Mittendrin der angesprochene Chovdarov: Erst initiierte er eine gute Chance, die einen Eckball zur Folge hatte. Kurz darauf kam der 34-Jährige in zentraler Position zum Abschluss und verpasste nur knapp die frühe 1:0-Führung. Die Gäste aus München meldeten sich durch Andrej Skoro im Spiel an, der Angreifer prüfte nach einem Konter der Beton Boys Martin Vu, der aber parierte. In der dritten Spielminute gelang der Fortuna aber dann das erste Tor des Spiels: Ramiz Chovdarov spielte sich in der eigenen Hälfe vom Druck der Gäste frei und spielte nach ein paar Schritten auf die rechte Alaseite zu Wesly Hesz. Der Niederländer setzte sich entschlossen durch und bediente zentral Marko Hudacek, der zum 1:0 vollendete. Es entwickelte sich eine kurzweilige Anfangsphase, da auch die Beton Boys zunehmend am Spiel teilnahmen. Omer Jahic holte mit einem Abschluss eine Ecke heraus und zog im Anschluss daran erneut ab, Vu blieb groß und verhinderte den Ausgleich. Auf der anderen Seite schlug die Fortuna fast zu: Nach einem ungenauen Rückpass der Münchener gab es eine Ecke. Hudacek führte kurz aus zu Chovdarov. Der Aserbaidschaner visierte am zweiten Pfosten Kapitän Fedor Brack, der den Ball nur knapp am Pfosten vorbeispitzelte. Es ging munter weiter, die Beton Boys nutzen einen Konter und überspielten die F95-Defensive, Vu rettete am Boden stark. Weitere Abschlüsse durch Brack, Mazi Behdani und Dmytro Karmalita sowie für Vahid Idrizovic bei den Gästen sorgten ebenfalls für Gefahr, fanden aber nicht den Weg ins Tor. „Wir waren anfangs etwas nervös, gerade in der Defensive. Ohne Ball waren wir ein bisschen unsicher und hatten keine gute Abstimmung und Kommunikation“, monierte Coach Shahin Rassi. Offensiv hingegen setzte sein Team die Strategie gut an, zahlreiche Abschlüsse zu suchen gegen die schwächste Defensive der Futsal-Bundesliga.

Rot für Tuka wird zur Schlüsselszene

Nach dem Rückstand probierten die Beton Boys im Powerplay gegen das situativ hohe Pressing der Fortunen zu agieren. Die Gastgeber schafften es aber immer wieder, die entscheidenden Zweikämpfe, unter anderem durch Blocks, zu gewinnen und Fehler zu provozieren. In einer Angriffssequenz wechselte Beton-Keeper Petar Dzalto gegen einen fünften Überzahlspieler. Dieser führte einen Einkick aus. Im Anschluss an eine Ballzirkulation machte der Überzahlspieler seinen zweiten Kontakt in der Münchener Hälfte. Während die Gäste noch reklamierten, schnappte sich Karmalita den fälligen Freistoß und legte für Chovdarov auf, der mit der Innenseite ins leere Tor traf – 2:0 (9.). Wenige Augenblicke ergab sich der nächste Vorteil für die Düsseldorfer: Ein erfolgreicher Block sorgte für einen Konter, Emir Bunar leitete weiter zu Hudacek, der von Renato Tuka gefoult wurde. Tuka sah infolgedessen die Rote Karte, für die ohnehin personell gebeutelten Gäste ein Nackenschlag. In der anschließenden Überzahl agierten die Fortunen dominant und ließen den Ball durch die Reihen kreisen. Nach zunächst zwei erfolglosen Versuchen von Ramiz Chovdarov stellte die Fortuna dann auf 3:0. Bunar und Hesz leiteten über links ein mit anschließender Verlagerung auf rechts. Dort kam Chovdarov an den Ball und passte an den zweiten Pfosten, wo Hudacek seinen zweiten Treffer erzielte (11.).

Nun ging es Schlag auf Schlag: Erst verlor Chovdarov gefährlich den Ball im eigenen Strafraum. Vu bügelte den Fehler mit einer starken Parade gegen Ensar Skrijelj aber zur Ecke aus. Beim kurz ausgeführten Standard setzte Behdani Idrizovic klug unter Druck, der Ball rollte dadurch weiter zu Chovdarov. Nun zeigte der emotionale Edeltechniker sein Gefühl im Fuß und streichelte die Kugel aus der eigenen Hälfte zum 4:0 ins verwaiste Tor (12.). Mazi Behdani tat es ihm eine Minute darauf gleich, nach einem Ballgewinn nutzte er das leere Tor und traf auf simple Art zum 5:0. „Wir haben sehr offensiv gespielt. Die Tore waren wirklich gut gemacht. Wenn der Gegner mit Flying Goalkeeper gespielt hat, haben wir die Momente genutzt und die empty goals erzielt“, sagte Rassi lobend.

Fortuna lässt keine Zweifel aufkommen

Die Gäste gaben trotz des deutlichen Rückstandes nicht auf und hatten durch Skoros Distanzschuss und eine Doppelchance von Fikret und Omar Jahic Möglichkeiten auf das 1:5. Chovdarov war nun auch defensiv hellwach und blockte gegen Zweiteren stark. Offensiv setzte er die nächsten Akzente. Ein optimales Zuspiel kam perfekt in den Fuß von Hesz, der links seinem Gegner davonlief und Dzalto zu einer Parade zwang. Kurz darauf ließ Chovdarov das 6:0 selbst liegen. Mit seinem Steckpass auf Hudacek leitete er erneut selbst ein, erhielt den Ball vom

Marko Hudacek (10) und Martin Vu (violettes Trikot) im Zusammenspiel. Sie erzielten zusammen fünf der zehn Tore beim Heimsieg gegen München. Quelle: Christian Herbst

Marko Hudacek (10) und Martin Vu (violettes Trikot) im Zusammenspiel. Sie erzielten zusammen fünf der zehn Tore beim Heimsieg gegen München. Quelle: Christian Herbst

Slowaken zurück und lupfte aber im Strafraum an die Latte. Während Fortuna die Möglichkeiten ausließ, trafen die Beton Boys. Nach einem Handspiel von Hesz verwandelte Skoro den Freistoß flach aus der Halbposition in der 19. Minute zum 1:5. Die Antwort der Fortuna? Ein Doppelschlag innerhalb einer Minute! Nach Abwurf von Vu nach einer Ecke der Gäste netzte Hudacek mit seinem dritten Treffer präzise zum 6:1 ein, zudem erhöhte Brack im Rückraum nach Ablage von Hesz mit einem sehenswerten Rechtsschuss auf 7:1.

Nach dem Seitenwechsel war das Tempo im Spiel nicht mehr so hoch wie in der ersten Hälfte. Die Beton Boys probierten, den Rückstand zu verkürzen, es fehlte ihnen an diesem Tag aber häufig an der letzten Präzision im Angriff. Die Fortuna verwaltete die Führung und ließ den Münchenern etwas mehr vom Spiel. In Minute 26 legte Fedor Brack dann aber das 8:1 nach. Der Kapitän eroberte an der linken Seitenlinie den Ball und lief entschlossen in die gegnerische Hälfte. Er schaute kurz, entschied sich für den eigenen Abschluss und ließ Dzalto im Tor der Gäste mit seinem überlegten Abschluss keine Abwehrchance. „Fedor trifft normalerweise nie und macht heute sogar zwei Tore“, ergänzte Rassi mit einem Augenzwinkern.

Dzalto zeichnet sich aus

Die Düsseldorfer agierten nach dem Treffer weiterhin sehr konzentriert und gewannen mit klugen Grätschen und viel Robustheit die wichtigen Zweikämpfe. Angesichts der vor Spielbeginn zweistellig negativen Tordifferenz war der Hunger noch nicht gestillt. Hudacek scheiterte bei einem Konter an Dzalto, zudem ließen Brack und Chovdarov eine weitere aussichtsreiche Situation liegen. Schließlich gelang aber dann doch das 9:1: Nach einer Ecke lief der Ball in einer U-Form über alle Feldspieler, Brack spielte links hoch auf Amine Feldaoui, dessen Querpass verwertete der aufgerückte Martin Vu am zweiten Pfosten ohne Probleme (33.). Beton-Keeper Dzalto stand nun wieder stärker unter Beschuss, erst parierte er gegen Karmalita nach traumhaftem Chovdarov-Loop und hielt auch gegen den Abschluss von Hesz dagegen. Gegen den Versuch seines Keeper-Kollegen Vu war er dann aber erneut machtlos. Vu legte sich den Ball in der eigenen Hälfte selbst auf und bewegte sich in die gegnerische Hälfte. Im Anschluss an den Doppelpass mit Marek Kuruc erhielt der offensiv ausgerichtete Keeper den Ball zurück und stellte auf 10:1 (35.). Damit erzielte Vu bereits sein fünftes Saisontor und ist damit gemeinsam mit Ramiz Chovdarov zweitbester Torschütze in den Reihen der Rot-Weißen, nur Marko Hudacek (6) hat bisher öfter getroffen. Nach einigen weiteren Chancen der Fortuna, vor allem durch den in der zweiten Hälfte eingesetzten Yurii Oleniak, setzten die Gäste den Schlusspunkt zum 2:10 (39.). Behdani verlor an der Mittellinie den Ball, Idrizovic chippte den Ball rüber zu Marko Stejpanovic, der aus kurzer Distanz einschoss.

Schwerer Auswärtsdoppelpack zum Jahresausklang

Am Ende setzte sich die Fortuna durch eine überzeugende Vorstellung mit großer Spielfreude auch in der Höhe verdient gegen die Beton Boys durch. Durch den Heimsieg festigten die Rot-Weißen den achten Tabellenplatz und vergrößerten den Abstand auf den Tabellennachbarn aus der bayerischen Landeshauptstadt auf Relegationsrang neun auf vier Punkte. Zudem hat die Mannschaft von Shahin Rassi das klar bessere Torverhältnis (-5 zu -37). „Der Gegner hatte eine Anreise von sieben Stunden, das war nicht einfach für sie. Mit einem Kader von 13 Leuten mussten wir dieses Heimspiel gewinnen. Der Sieg gibt uns ein bisschen Ruhe“, fasste Rassi zusammen. Der Coach hob in diesem Zusammenhang die „wichtigen Punkte“ in den drei Spielen gegen die direkten Konkurrenten Futsal Panthers Köln (0:0), SV Pars Neu-Isenburg (5:2) und eben gegen die Beton Boys München (10:2) hervor. „Der Druck ist nun etwas weg. Wenn wir eine ähnliche Punkteausbeute in der zweiten Saisonhälfte gegen diese Gegner schaffen, haben wir den Klassenerhalt schon fast sicher.“

Zum Jahresausklang tritt die Fortuna nun bei zwei Top-Gegnern jeweils auswärts an. Am kommenden Samstag (23.11.) gastieren die Düsseldorfer beim amtierenden Deutschen Futsal-Meister TSV Weilimdorf, dem aktuellen Tabellendritten. Ankick in der Sporthalle des Solitude-Gymnasiums ist um 18 Uhr. In der Woche danach reist das Team am ersten Adventssonntag (1.12.) zum Hamburger SV, Ankick zum Rückrundenauftakt in der Sporthalle Wandsbek ist um 12:45 Uhr. Danach ruht der Spielbetrieb für den Rest des Jahres. Das nächste Heimspiel ist zugleich das erste Spiel im Jahr 2025, am 4.1. empfängt die Fortuna dann die Futsal Panthers Köln zum Derby (Ankick: 18 Uhr).

Spieltag 8, Futsal-Bundesliga, Fortuna Düsseldorf Futsal – Beton Boys München 10:2 (7:1)

Tore: 1:0 Marko Hudacek (3.), 2:0 Ramiz Chovdarov (9.), 3:0 Marko Hudacek (11.), 4:0 Ramiz Chovdarov (12.), 5:0 Maziyar Behdani (13.), 5:1 Andrej Skoro (19.), 6:1 Marko Hudacek (20.), 7:1 Fedor Brack (20.), 8:1 Fedor Brack (26.), 9:1 Martin Vu (33.), 10:1 Martin Vu (35.), 10:2 Marko Stejpanovic (38.)

Spielstatistik und Infos: https://www.fussball.de/spiel/fortuna-duesseldorf-beton-boys-muenchen/-/spiel/02Q0SKPMAO000000VS5489B3VU5PPGUO#!/

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https://sportdeutschland.tv/fortuna-duesseldorf/8-spieltag-fortuna-duesseldorf-vs-beton-boys-futsal-bundesliga

Quelle Beitragsbild: Christian Herbst

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